Mittlerweile ist es schon so weit, dass allein der Geruch von Chlor im Wasser uns die Erinnerungen an unseren letzten Freibadbesuch ins Gedächtnis ruft. Das muss ja heißen, dass Chlor in öffentlichen Bädern so normal ist, wie das Wasser selbst. Einige von uns gehen jeden Tag schwimmen. Drängt sich da nicht die Frage auf, wie unser Körper das Chlor überhaupt verträgt?
Was ist Chlor und wofür schwimmen wir darin?
Chlor ist ein zunächst gasförmiges chemisches Element und gehört zur Gruppe der Halogene. Es ist hochreaktiv und wird durch seine stark ätzende Wirkung als giftig und umweltschädlich eingestuft. Doch bevor wir Chlor vorschnell in ein schlechtes Licht rücken, sollte einmal genauer beleuchtet werden, warum wir es überhaupt verwenden.
Zwar ist reines Chlor hochgiftig, doch bietet es in Wasser verdünnt eine gute Möglichkeit, Mikroorganismen zu neutralisieren. Schließlich muss es einen Weg geben, einen riesigen Pool, in dem täglich tausende von Menschen planschen, sauber zu halten. Dafür wird Chlor verwendet. Es desinfiziert das kühle Nass und mindert so das Infektionsrisiko. Das tut es so zuverlässig, dass es sich zum unangefochtenen Standardwerkzeug im Badebetrieb etabliert hat.
Ist Chlor im Schwimmbad schädlich?
Wir wissen bereits, dass Chlor desinfizierend wirkt. Doch was macht es noch? Chlor erzeugt eine Reihe von Nebenprodukten, welche noch weitaus mehr auf dem Kerbholz haben als Chlor allein. Wussten Sie, dass der uns so bekannte Schwimmbadgeruch gar nicht vom Chlor selbst kommt? Es stammt aus einer Reaktion zwischen Chlor und Harnstoff, wodurch Trichloramin entsteht. Dieses Nebenprodukt verursacht den eigentlichen Geruch. Harnstoff ist auf der anderen Seite nichts anderes als Urin. Wir können also bei besonders intensivem Schwimmbadgeruch davon ausgehen, dass auch besonders viel Urin in den Becken vorzufinden ist. Aufgrund dieser unattraktiven Vorstellung, sagen die Menschen lieber stattdessen: “Hier riecht es stark nach Chlor”.
Doch nicht der Geruch des Trichloramins sollte uns Sorgen machen, sondern dessen Wirkung auf unseren menschlichen Organismus. Es existieren vermehrt wissenschaftliche Hinweise darauf, dass Trichloramin Allergien und sogar Asthma auslösen kann. Zudem entstehen weitaus mehr als nur dieses eine Nebenprodukt durch Chlorwasser. Neben Trichloramin erzeugt die Verbindung von Wasser und Chlor Reizstoffe wie Chloroform und Halogenessigsäure. Aufgrund deren chemischer Beschaffenheit, verdampfen diese an der Wasseroberfläche, wo sie beim Schwimmenden in die Atemwege gelangen können. Damit erhöht sich das Risiko von Atemwegserkrankungen, Allergien und Asthma.
Doch nicht nur unsere Atemwege sind betroffen. Wasser und unsere Haut haben generell schon einen unterschiedlichen pH-Wert, welcher in der Folge von zu langem Schwimmen zu trockener Haut führen kann. Das Chlor im Wasser begünstigt diesen Sachverhalt, wodurch Menschen mit ohnehin geschwächtem Hautsäureschutzmantel einen vermehrten Juckreiz nach dem Schwimmbadbesuch erleben können.
Darüber hinaus haben Studien eines spanischen Forscherteams um Manolis Kogevinas einen möglichen Zusammenhang zwischen Chlorwasser und einem erhöhten Krebsrisiko feststellen können.
Warum wird trotzdem noch Chlor verwendet?
Angesichts dieser Erkenntnisse steht zurecht die obenstehende Frage im Raum. Wieso verwenden Schwimmbäder Chlor? Die Verdünnung, die dieser Stoff erfährt, ist so immens, dass die positiven Aspekte des Schwimmens, die Negativrisiken überwiegt. Millionen Tonnen Wasser stündlich auszutauschen wäre einfach nicht praktikabel und rein rechnerisch noch immer nicht infektionsärmer als die Verwendung von Chlor.
Wir möchten Ihnen aber dennoch einige Werkzeuge und Ratschläge an die Hand geben, welche Sie als Antwort auf die zuvor beschriebenen Reizungen verwenden können. Chlorwasser greift die Haut an. Sollten Sie also von Hautirritationen betroffen sein, empfehlen wir die Verwendung von NC 100 Hautpuder zur Linderung des Juckreizes und dessen entzündungshemmende Wirkung. Duschen Sie einfach das Chlor ab und verteilen Sie NC 100 Hautpuder großzügig auf die betroffenen Stellen. Erleben Sie, wie der darin enthaltene Werkstoff MANC® Ihre Hautschutzbarriere stärkt.
Experten des Umweltbundesamts raten dazu, Kinder mit Heuschnupfen oder Asthma in ihrer Familiengeschichte nicht zu früh ins Chlorwasser zu lassen. Sollten Ihre Kinder zu dieser Risikogruppe gehören, ist es ratsam die Vollendung des zweiten Lebensjahres abzuwarten.
Allerdings sollte Ihnen ganzheitlich betrachtet das Schwimmen keine Angst machen. Durch regelmäßiges Schwimmen fördern Sie ihre körperliche Mobilität, Ihr Herz-Kreislauf-System und den Muskelaufbau. Gehen Sie also einfach umsichtig mit diesen Erkenntnissen um und schon können Sie auch diesen Sommer genießen.