Bakterium baut Ammonium ab

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Forscher aus Massachusetts und Cambridge haben untersucht, ob es eine Möglichkeit gibt, Ammonium – ein Verwandter des Ammoniak – bereits im Darm abzubauen und auszuscheiden. 

Ammonium gilt als Nervengift und kann zu Gehirnschäden führen. Bei der Verdauung von Eiweißen durch Bakterien entsteht es natürlicherweise. Dieses wird über das Blut zur Leber transportiert und dort abgebaut. Solange die Leber gesund und nicht überlastet ist, ist Ammonium aber keine Bedrohung für Nerven und Gehirn. 

Ist dies nicht mehr der Fall, weil eine Leber-Erkrankung oder eine Hyperammonämie vorliegt, kann Ammonium zur Gefahr werden. 

Daher haben die amerikanischen und britischen Forscher das Darmbakterium E. coli genetisch so manipuliert, dass es in der Lage ist, Ammonium in ein anderes Eiweiß einzubauen. Damit wäre das Nervengift unschädlich. 

Sie untersuchten das Bakterium zunächst an Mäusen mit entsprechenden Gendefekten. Diese hatten anschließend weniger Ammonium im Blut als vor der Einnahme. 

Danach testeten sie das Bakterium an Affen. Auch dort wurde es für unschädlich befunden, denn die Bakterien bleiben im Darm und werden mit dem Stuhl ausgeschieden. 

Derzeit wird untersucht, inwiefern das genmanipulierte Darmbakterium E. coli auch bei Leberzirrhose unterstützen kann. Ergebnisse wird es Ende dieses Jahres geben.

Alternative: Ein Medizinprodukt, das bereits jetzt nachweislich – in vitro – Ammonium bindet, ist Toxaprevent Medi. Es enthält den patentierten Klinoptilolith-Zeolith MANC. MANC ist laut Untersuchungen in der Lage 85 % des vorhandenen Ammoniums zu binden.

Quellen:

http://stm.sciencemag.org/content/11/475/eaau7975

Pschyrembel (2017): Klinisches Wörterbuch, 267. Auflage; Berlin/Boston

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