Schon länger hat man nichts mehr über Mikroplastik und seine Auswirkungen auf den Körper gehört. In den Nachrichten herrscht nach wie vor das Corona-Thema vor. Es scheint aber ein offenes Geheimnis zu sein, dass jeder Mensch im Durchschnitt das Gewicht einer Kreditkarte an Mikroplastik aufnimmt. Die Verunsicherung wird immer größer: Was ist das überhaupt? Wie kann ich es vermeiden? Was kann man überhaupt noch guten Gewissens essen, bzw. trinken?
Was ist Mikroplastik und worin ist es enthalten?
Kunststoffe werden seit den 1940er Jahren in Massen produziert. Leider ist das Recycling aber nicht so einfach, bzw. günstig. So gelangt immer mehr Plastik in die Umwelt und reichert sich dort an, denn es zerfällt nur äußerst langsam, biologisch abbaubar ist es nicht.
Bei Mikroplastik handelt es sich um Teilchen in der Größe von 0,1 µm bis zu 5 mm. Es ist häufig Abrieb von Kunststoffen durch Benutzung, wie z. B. Reifenabrieb in der Atemluft, Partikel von Kunstfasern in der Kleidung oder Lösungen von Kunststoffen. Es gibt aber auch Mikroplastik, das bereits als Mikroplastik hergestellt wird, z. B. für Kosmetika wie Peelings, Duschgels oder Zahnpasta. So gelangt es dann auch ins Abwasser, kann aber nicht von Kläranlagen herausgefiltert werden und landet wieder in unserem Trinkwasser.
Die Studie besagt, dass Menschen weltweit ca. fünf Gramm Mikroplastik in der Woche aufnehmen – manche deutlich mehr, andere weniger. In längeren Zeiträumen gerechnet: 21 Gramm pro Monat und 250 Gramm (ein Paket Butter) auf ein ganzes Jahr gerechnet.
Das Lebensmittel mit dem größten Anteil an Mikroplastik ist Wasser – und zwar sowohl in Plastikflaschen als auch Leitungswasser. Allerdings enthält Leitungswasser deutlich weniger Mikroplastik. Menschen, die hauptsächlich Wasser aus Plastikflaschen trinken, kommen laut einer Studie auf 90.000 Partikel. Menschen, die nur Leitungswasser trinken, nähmen nur 4.000 Partikel auf. Weitere Nahrungsmittel, die Mikroplastik enthalten können, sind: Fisch und Meeresfrüchte, Bier und Salz.
Mikroplastik wurde bereits im menschlichen Stuhlproben gefunden. Im menschlichen Gewebe konnte es bisher nicht nachgewiesen werden. Denn ein gesunder Darm bringt das meiste Mikroplastik vermutlich wieder aus dem Körper heraus. Lesen Sie hier, wie Sie Ihren Darm stärken können.
Allerdings sind Nanoteilchen klein genug, um auch vom gesunden Darm ins Blut und den Rest des Körpers zu gelangen. Nanopartikel entstehen, wenn Mikroplastik weiter zerfällt. Was Mikroplastik und Nanoplastik im Körper auslösen, weiß man bisher nicht.
Wie kann man Mikroplastik vermeiden?
Das beste ist, wenn man so wenig Plastik wie möglich „konsumiert“. Das bedeutet: keine Plastiktüten, keine Plastikflaschen, kein eingeschweißtes Obst oder Gemüse. Beim Bäcker kann man sein Brot in einen mitgebrachten Stoffbeutel verpacken lassen. Verwenden Sie zu Hause mehr Behälter aus Glas, Edelstahl, Ton oder Keramik. Meist bleiben die Lebensmittel darin auch frischer.
Wasser in Glasflaschen in den siebten Stock ohne Aufzug zu tragen, ist mühsam. Aber es gibt auch dafür eine Lösung: Wasserfilter. So muss man nicht einmal Plastikflaschen herauftragen!
Kaufen Sie Kleidung nur aus natürlichen Fasern, wie Baumwolle oder Wolle. Denn auch die herausgelösten Fasern von künstlichen Stoffen landen im Trinkwasser oder in der Atemluft.
Für Ihr Zuhause gibt es Luftreiniger, die mithilfe von Wasser auch feine Partikel aus der Luft herausfiltern. So atmen Sie gereinigte Luft. Allerdings sind die Teilchen dann nicht verschwunden, sondern landen wieder im Abwasser.
Achten Sie bei Kosmetika, Zahnpasta und Duschgels auf die Inhaltsstoffe. Eine Naturzahncreme ohne Mikroplastik finden Sie hier.
Die Bezeichnungen können wie folgt lauten: PE – Polyethylen, PP – Polypropylen, PA – Polyamid oder auch PET – Polyethylenterephtalat. Aber es gibt noch unzählige weitere Bezeichnungen. Können Sie sich diese nicht so gut merken, gibt es hilfreiche Apps, die nicht nur Mikroplastik entlarven, sondern Produkte auch auf andere schädliche, bzw. ungesunde Inhaltsstoffe durchleuchten.
Quellen: